Über uns

Warum gibt es ViaMed?

Das deutsche Gesundheitswesen steht vor enormen Veränderungen. Schon heute spüren wir den Kostendruck und die immer schlechter und schwerer verfügbaren Arzttermine in der GKV.

Dies wird in den nächsten Jahren drastisch zunehmen, denn die geburtenstarken Jahrgänge (1960-69) treten jetzt in das Alter der chronischen Krankheiten ein und aus dem Arbeitsleben aus.

Dies wird zu extremen Effekten führen:

  • Der Bedarf nach medizinischen Leistungen steigt enorm
  • Die Lücken in der medizinischen Versorgung werden gleichzeitig immer größer


ViaMed ist angetreten, um durch eigene Lösungen mitzuhelfen, diese Entwicklungen gemeinsam mit den richtigen Partnern positiv zu beeinflussen.

Unser Blick auf die Entwicklung 

Die beiden Entwicklungen wirken wie zwei ICE, die direkt aufeinander zufahren. Selbst wenn es uns gelänge, einen Zug abzubremsen, ist der Aufprall nicht mehr zu verhindern. Dies wird drei wesentliche Auswirkungen haben:

  • Wir alle werden sehr viel mehr Geld für Gesundheit ausgeben müssen als heute. Vieles, was uns heute lieb und teuer geworden ist (wie z.B. Reisen, Konsum, Haustiere usw.), wird dahinter zurückstehen müssen. Eigenbeitrag ist das Zauberwort – finanziell oder durch gesundheitsbewusstes Verhalten. Wer das nicht leisten kann oder will, wird nicht mehr die optimale medizinische Versorgung erlangen können.
  • Im Gesundheitswesen mangelt es eigentlich nicht an Geld, sondern an Effizienz. Wir setzen unsere Mittel häufig falsch und zu spät ein. Dadurch ist wenig Spielraum für Neues / Innovatives. Intelligente Lösungen unter Einbeziehung der regionalen Leistungserbringer vor Ort wie auch der neuen, digitalen Möglichkeiten sind absolut unabdingbar. Nur so können wirksame Mehrwerte für Patienten und Gesunde geschaffen und gleichzeitig Kosteneinsparpotenziale gehoben werden.
  • Wir müssen neue Versorgungsformen finden, um in Zukunft überhaupt noch eine grundständige medizinische Versorgung anbieten zu können. Das deutsche Gesundheitswesen ist extrem veränderungsresistent. Partikularinteressen aller Sektoren verhindern seit Jahrzehnten eine sinnvolle Weiterentwicklung. Fast jeder Gesundheitsminister in den letzten 30 Jahren hat mind. eine Jahrhundertreform auf den Weg gebracht. Alle sind mehr oder weniger gescheitert. Datenschutz wird häufig als Totschlagargument für fehlende Veränderungsbereitschaft vorgebracht. Ein geordneter Prozess des Umbruchs im Gesundheitswesen wird immer unwahrscheinlicher. Der echte Veränderungsdruck wird aus dem Zusammenbruch des Systems entstehen – mit vielen Verlieren. Einzelne innovative, mutige und willige Gestalter machen sich schon jetzt auf den Weg, um neue Lösungen zu finden und auszuprobieren. Wir brauchen diese Lösungen unbedingt.

Warum steigt der Bedarf?

  • Wir werden immer älter – aber leider auch immer kränker
  • Der medizinische Fortschritt hat eine deutliche Senkung der Sterblichkeit (Mortalität) erbracht – aber leider um den Preis eines starken Anstiegs der Krankheitslast (Morbidität)
  • h. die Menschen sterben nicht mehr – sie sind aber dadurch viel länger krank = es gibt viel mehr chronische Erkrankungen
  • Der „westliche“ Lebensstil mit zu wenig Bewegung, zu viel sitzender Tätigkeit und oftmals falscher Ernährung und Übergewicht führt zu einer stark zunehmenden Zahl von Zivilisationskrankheiten (v.a. Diabetes, KHK, COPD, Schlaganfall, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen usw.).
  • Hinzu kommen immer neue medizinische Möglichkeiten, die oftmals wichtig, hilfreich und sinnvoll sind – aber ihrerseits zu noch höherer Nachfrage führen. Schließlich will jeder natürlich auch die beste und modernste Therapieform.

Warum werden die Lücken immer größer?

  • Auch die Ärzt*innen werden älter. Über ein Drittel aller Niedergelassenen ist über 60 Jahre alt. Immer mehr Praxen schließen und immer weniger Praxen können nachbesetzt werden.
  • Kliniken sind oftmals chronisch unterfinanziert und kämpfen vielfach mit einem enormen Investitionsstau
  • Hinzu kommt der Trend, dass immer mehr Absolventen des Medizinstudiums Frauen sind (was wohl primär am Numerus Clausus liegt). Viele Frauen (und im Übrigen auch zunehmend Männer) wollen aber nicht übervollzeitig arbeiten. Sie möchten Beruf und Familie kombinieren können, Elternzeit nehmen und auch eher in der Stadt als auf dem Land leben. Der ländliche Raum verwaist.
  • Der stark wachsenden Zahl von älteren Menschen steht eine immer kleiner werdende Gruppe von jungen Menschen gegenüber. Diese können die Last für die Älteren aber nicht mehr stemmen. Die Arbeitsverhältnisse können wir auch nicht mehr weiter belasten. Der Generationenvertrag bricht. Es steht einfach nicht mehr Geld für Alle zur Verfügung.
  • Jahre der „Vollkaskomentalität“ haben den Eigenbeitrag des Patienten zu seiner Gesundheit eher in den Hintergrund treten lassen
  • Viele Bevölkerungsgruppen (z.B. Migranten, Flüchtlinge, Patienten mit psychiatrischen Krankheiten usw.) empfinden schon heute die Zutrittsschwellen zur Nutzung des Gesundheitswesens für unüberwindbar